Länderpokal 2024 im Saarland – das Wochenende mit der Vorgeschichte
Das LPVB Team 2024
Aus Berliner Sicht, meiner persönlichen Sicht, ist die eigentliche Geschichte des Länderpokals 2024 die Vorgeschichte zum diesjährigen Länderpokal. Und die Quintessenz der Vorgeschichte wiederum besteht für mich aus zwei Sachen, einem Dankeschön und einem Aufruf. Damit möchte ich meinen kleinen Bericht über unsere Erlebnisse des letzten Wochenendes beginnen.
Ein großes Dankeschön geht an Alle Engagierten aus dem Landesverband Berlin, die es uns immer wieder ermöglichen an solch einem spannenden Wettkampf teilzunehmen. Und ein Aufruf an Alle, die Lust haben sich ebenfalls im Landesverband zu engagieren dies zu tun, wir brauchen Euch! Aktuell gibt es immer noch unbesetzte Stellen und darüber hinaus wäre es klasse einige Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen! Meldet Euch zum Beispiel bei Thomas Schmieder Jappe, Michelle Grauer oder Tom Krupke, wenn Ihr mehr wissen wollt.
Nun kurz zur Vorgeschichte. Ursprünglich sollte der Länderpokal, der 40. In der Geschichte des DPVs, in einer großen Boulehalle in Frankreich stattfinden. In Forbach, knapp hinter der französischen Grenze in der Nähe von Saarbrücken. Weil die Franzosen dem DPV 10 Tage vor dem Event abgesagt hatten musste eiligst ein Ausweichstandort gefunden werden. Spontan erklärte sich das Team aus Gersweiler bereit die Ausrichtung des Länderpokaljubiläums zu übernehmen. Da die Halle in Gersweiler nur 15 Bahnen aufweist, wurde temporär ein 50m langes, 15m breites und 7m hohes Festzelt vor der Halle installiert. Exzellent ausgeleuchtet im Inneren und sogar beheizt, wow!
Hinter der Halle in Gersweiler hatten die Saarländer das große Zelt errichtet
Zum runden Jubiläum sollten diesmal auch alle Landesverbände am Start sein. Das war dem DPV sehr wichtig. So wichtig, dass eine Absage eines Landeverbands auf Grund von Spielermangel nicht akzeptiert wurde. Dieser lag jedoch in Berlin vor. Man sollte es nicht meinen, aber uns fällt es in Berlin weiterhin schwer 4 Jugendliche unter 18 und 4 Erwachsene zwischen 18 und 23 Jahren zu finden, die bereit sind an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Aus verschiedensten Gründen fanden sich also nicht genügend JuniorInnen und Espoirs. Nach der offiziellen Absage meldete sich der DPV beim LPVB und bot seine Hilfe an. Es wurde eine Ausnahmeregelung getroffen, die es uns ermöglichte auf SpielerIinnen aus anderen Landesverbänden zurückzugreifen, um die Jugend und Espoir Teams aufzufüllen. Konkret bedeute dies, für die Jugend spielten neben Madita Szugs und Milan Zeug vom LPVB noch Leon Fritzsch vom LV Ost. Weil Phillipe Bourgeois bei den Espoirs kurzfristig erkrankte und absagen musste brauchten wir in diesem Team sogar 2 zusätzliche SpielerInnen. Dankenswerte Weise meldeten sich Dominik Bonkosch vom BBPV Baden-Württemberg (BC Rastatt) und Kati Kuipers vom NPV (Niedersachsen), um zusammen mit Celine Grauer (boule devant) an den Start zu gehen. Mit Kati hat Celine bereits die letzte Europameisterschaft der Espoirs in Spanien gespielt, wo sie mit ihrem Team die Bronzemedaille gewannen.
Auf Grund der zwischenzeitlichen Absage hatten einige SpielerInnen des LPVBs das Wochenende nun bereits anders verplant, was dazu führte, dass es auch in den SeniorInnen Teams knapp wurde. 3 Tage vor dem Länderpokal wurde leider auch noch David Lecuvier krank und konnte nicht mitfahren. Am Ende gingen wir dennoch mit 5 kompletten triplettes an den Start, wenn auch ohne Auswechsler und bis auf die Jugend auch ohne Coach. Michelle Grauer coachte unsere Jugendmannschaft.
Das war sie, die Vorgeschichte. Nun zu den Spieltagen. Trotz der holprigen Vorbereitungsphase und den durchmischten Teams war die Stimmung im Team ausgelassen und von Vorfreude geprägt. Bereits im Hotel trafen wir auf sehr viele der gegnerischen Mannschaften. Sowohl die gesamte Truppe von BaWü, als auch die Teams von Bayern und Rheinland Pflaz übernachteten im gleichen Hotel wie wir. Beim gemeinsamen Frühstück kam bereits die gewohnt wuselige Länderpokalatmosphäre auf.
Am Samstag starteten wir mit den folgenden Aufstellungen in unsere erste Runde gegen den LV Niedersachsen
Senioren 1: Hervé Dieu, Baris Gürkan, Michael Kitsche
Senioren 2: Tom Krupke, Robin Carstens, Laurent Mirabeau-Seibold
Frauen: Rachel Hoerr, Dominique Bertisch, Susanne Werner
Espoirs: Celine Grauer, Kati Kuipers, Dominik Bonkosch
Jugend: Madita Szugs, Milan Zeug, Leon Fritzsch
Leider erwischten wir keinen guten Start in den Tag. Sowohl die Begegnung gegen Niedersachsen als auch die anschließende Partie gegen das Saarland verloren wir mit 0:5. Auf Grund der Vorgeschichte waren unsere Erwartungen nicht so hoch wie sonst, aber ein 0:10 war doch schon arg wenig. Wir wollten uns steigern und taten das auch auf beeindruckende Weise. In der 3. Runde schlugen wir Nord souverän mit 4:1, anschließend spielten wir gegen das Team aus NRW. Nach zähem Ringen unterlagen wir den Westfalen nur knapp mit 2:3. Die Jugend holte allerdings ihren ersten Sieg des Tages und das mit einem beachtlichen 10 Punkte Vorsprung!
In der 4. Runden trafen wir auf den bis dahin führenden Landesverband Rheinland-Pfalz. Dank des 2. Sieges der Jugend und den Siegen der Senioren 1 und Espoirs schlugen wir die Pfälzer mit 3:2. In der letzten Runde des Tages, konfrontiert mit dem späteren Turniersieger Baden-Württemberg, spielten wir ebenfalls sehr gut mit und mussten uns nur knapp mit 2:3 geschlagen geben. Nach den 2 Aufwärmrunden zu Beginn zeigten wir in den Runden 3-6 also eine sehr zufriedenstellende Leistung am ersten von zwei Turniertagen!
Am Sonntag starteten wir besser in die erste Runde des Tages als noch am Samstag. Gegen das Team aus Bayern verloren wir nur knapp mit 2:3. Es siegten unsere Senioren 1, Laurent, Robin und Tom sowie unsere Frauen. Für Susanne, Rachel und Dominique war es ein ganz besonderer Erfolg wie mir Dominique hinterher berichtete. Sie war, genau wie Rachel, dieses Jahr zum ersten Mal beim Länderpokal mit dabei. In einer engen Partie gegen erfahrene Spielerinnen wie Stefani Schwarzbach und Dominique Probst gelang es den Berlinerinnen das Spiel in der letzten Zusatzaufnahme der Verlängerung für sich zu entscheiden, chapeau! Mit diesem Aufwind im Rücken gelang es anschließend den stark aufspielenden Landesverband Ost mit 4:1 zu schlagen. Meine ehemaligen MitspielerInnen (von 2004 – 2018 habe ich für den LV Ost gespielt) aus Sachsen-Anahlt, Sachsen und Thüringen erzielten dieses Jahr mit 5:4 Begegnungen das beste Ergebnis ihrer Verbandsgeschichte. Herzlichen Glückwunsch dazu! Die letzte Begegnung gegen Hessen verloren wir leider hauchdünn mit 2:3. Hier hatten es Hervé, Baris und ich schon in der Hand das entscheidende Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Doch leider verloren wir in der 2. Aufnahme der Verlängerung (wir spielten jede Partie mit 75min +2 Aufnahmen) mit 10:13 gegen das Team um Sascha Löh.
Am Ende waren wir Alle recht zufrieden mit unserem Abschneiden. 3:6 nach 9 Begegnungen reichte in einem außergewöhnlich eng umkämpften Länderpokal 2024 zwar nur zum 9. Platz, aber gefühlt fanden wir uns auf Grund der zahlreichen knappen Niederlagen eher im Mittelfeld wieder.
Nun folgen noch ein paar Zeilen zu den einzelnen Mannschaften. Unserem Team „ 3 Bundesländer“, den Espoirs, gelangen hervorragende 5 Siege! Besonders sehenswert waren ihre beiden Spiele gegen die Teams aus Rheinland-Pflaz und Baden-Württemberg. Zufälligerweise wurden beide Partien auch live gestreamt und stehen nun als Video zur Verfügung. Schaut es euch an !! Hier das Spiel gegen Rheinland-Pfalz und das Spiel gegen Baden-Württemberg
Auch unsere Jugend holte großartige 3 Siege. Wohlwissend, dass Milan und Madita mit ihren 12 Jahren häufig gegen deutlich ältere und häufig auch erfahrenere Jugendliche antreten war das ein sehr gutes Ergebnis. Auch die Abstimmung mit Leon funktionierte im Laufe des Turnieres immer besser. Ebenfalls 3 Siege holten die Senioren 2 und jeweils einen Sieg mehr erspielten sich unsere Frauen und die Senioren 1, welche am Ende auf ein 4:5 blickten.
Nochmals möchte ich mich bei allen Beteiligten, die uns die Teilnahme am diesjährigen Länderpokal ermöglicht haben, bedanken, allen voran Thomas Schmieder-Jappe, Michelle Grauer, Tom Krupke und Rolf Jünger! Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr noch viel mehr Spannendes über die Geschichte der Spiele, als über die Vorgeschichte zu berichten haben :- ).
Michael Kitsche
Die Abschlusstabelle